Neues Projekt: Systematisches Monitoring der EU-Externalisierungspolitik
Welche Ziele verfolgt die EU in der Migrationsaußenpolitik? Mit welchen Ländern sind weitere Migrationsabkommen geplant? Durch welche Mittel und Maßnahmen sollen Staaten außerhalb der Europäischen Union in das repressive Grenzregime eingebunden werden? Und welche Auswirkungen hat dies auf Schutzsuchende, Migrant*innen sowie Demokratie und Menschenrechte in den Partnerländern?
Das Projekt »Outsourcing Borders – Monitoring EU Externalisation Policy« (De: »Auslagerung von Grenzen – Beobachtung der EU Externalisierungspolitik«) bringt Licht in das undurchsichtige Politikfeld der EU-Externalisierungspolitik. Alle zwei Monate veröffentlichen Statewatch und migration-control.info einen Newsletter, in dem die wichtigsten Dokumente zusammengestellt und analysiert werden, die von Arbeitsgruppen im Rat der EU erstellt und diskutiert wurden. Eine Anmeldung für den Bulletin, der auf Englisch und Französisch erscheint, ist hier möglich. An dieser Stelle werden wir ebenfalls auf aktuelle Veröffentlichungen hinweisen.
»Outsourcing Borders« will einer breiten Öffentlichkeit einen Überblick über aktuelle Maßnahmen im Bereich der Externalisierung europäischer Flucht- und Migrationspolitik verschaffen. Die gesammelten Informationen sollen Grundlage für die kritische Arbeit von Aktivist*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, NGOs sowie nationalen und europäischen Parlamentarier*innen zu dem Thema sein.
Das Projekt adressiert das Problem, dass sich die EU Externalisierungspolitik durch ein hohes Maß an Intransparenz auszeichnet: Wichtige Arbeitsgruppen tagen in der Regel im Geheimen und ohne Sitzungsprotokolle, während Dokumente, die als Diskussionsgrundlage dienen, der Öffentlichkeit monate- bis jahrelang vorenthalten werden. Verhandlungen und Projekte mit Partnerländern finden hinter verschlossenen Türen statt. Zugleich ist es schwierig, angesichts zahlreicher, parallel stattfindender Prozesse sowie der Fülle an beteiligten Akteuren und Ländern den Überblick zu behalten. Durch die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) wird die Externalisierungsagenda der EU noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Das Projekt »Outsourcing Borders – Monitoring EU Externalisation Policy« wird gemeinsam von Brot für die Welt, medico international, Misereor und PRO ASYL finanziert.
- Zum ersten Bulletin (April 2024)
- Zum zweiten Bulletin (Juli 2024)
- Zum dritten Bulletin (Oktober 2024)
Statewatch, eine in London ansässige NGO, hat sich auf die Beschaffung und Analyse politisch brisanter Dokumente spezialisiert und in den letzten Jahren umfassend über die EU Externalisierungsagenda berichtet.
Migration-control.info ist ein transnationales Netzwerk aus Aktivist*innen, Journalist*innen, Übersetzer*innen, Wissenschaftler*innen und antirassistischen Organisationen aus Europa und Afrika. Es hat sich auf die Dokumentation der EU-Migrationsagenda in nicht-europäischen Staaten spezialisiert.