Das Dub­lin-Sys­tem sorgt dafür, dass Flücht­lin­ge in Euro­pa wie Stück­gut hin- und her­ge­scho­ben wer­den, immer wie­der in Haft oder obdach­los auf der Stra­ße lan­den. Doch dage­gen regt sich immer mehr Widerstand.

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Das Kam­pa­gnen­mo­tiv zeigt eine Demons­tra­ti­on von Flücht­lin­gen gegen Dub­lin-Abschie­bun­gen in Frank­furt am Main. Foto: Phil­ip Eichler
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Men­schen haben bis jetzt den Appell unter­schrie­ben. Unter­schrei­ben auch Sie, dann wer­den es mehr!

Die Kam­pa­gne »Wir tre­ten ein!« zeigt ein­drucks­voll, wie Men­schen unter­schied­lichs­ter poli­ti­scher Ori­en­tie­rung Flücht­lin­ge vor so genann­ten Dub­lin-Abschie­bun­gen schüt­zen: Ob durch Blo­cka­de-Aktio­nen, Kir­chen­asyle oder Peti­tio­nen: Vie­ler­orts sind Men­schen nicht bereit hin­zu­neh­men, dass Nachbar*innen, Schulkamerad*innen oder Freund*innen in ande­re EU-Staa­ten abge­scho­ben wer­den, in denen ihnen Elend oder Inhaf­tie­rung droht.

Die Kam­pa­gne infor­miert über Aktio­nen gegen Abschie­bun­gen, über die Hin­ter­grün­de des Dub­lin-Sys­tems, das für die Betrof­fe­nen ent­ste­hen­de Leid, dar­über, was im Fal­le einer dro­hen­den Dub­lin-Abschie­bung zu tun ist und wie eine soli­da­ri­sche Alter­na­ti­ve zum Dub­lin-Sys­tem aus­se­hen muss: Flücht­lin­ge müs­sen das Recht auf freie Wahl ihres Asyl­or­tes erhalten.

Seit Mit­te 2015 ist das Dub­lin-Sys­tem weit­ge­hend zusam­men­ge­bro­chen. In vie­len Fäl­len konn­ten Abschie­bun­gen ver­hin­dert wer­den oder fan­den gar nicht erst statt. Denn das Dub­lin-Sys­tem ist nicht nur men­schen­recht­lich höchst pro­ble­ma­tisch, son­dern zugleich sehr büro­kra­tisch und inef­fi­zi­ent. Den­noch sind vie­le Flücht­lin­ge wei­ter­hin von Dub­lin-Abschie­bun­gen bedroht. Auch wenn es wün­schens­wert wäre: Die Kam­pa­gne »Wir tre­ten ein!« ist noch nicht obsolet.