Das Dublin-System sorgt dafür, dass Flüchtlinge in Europa wie Stückgut hin- und hergeschoben werden, immer wieder in Haft oder obdachlos auf der Straße landen. Doch dagegen regt sich immer mehr Widerstand.
Die Kampagne »Wir treten ein!« zeigt eindrucksvoll, wie Menschen unterschiedlichster politischer Orientierung Flüchtlinge vor so genannten Dublin-Abschiebungen schützen: Ob durch Blockade-Aktionen, Kirchenasyle oder Petitionen: Vielerorts sind Menschen nicht bereit hinzunehmen, dass Nachbar*innen, Schulkamerad*innen oder Freund*innen in andere EU-Staaten abgeschoben werden, in denen ihnen Elend oder Inhaftierung droht.
Die Kampagne informiert über Aktionen gegen Abschiebungen, über die Hintergründe des Dublin-Systems, das für die Betroffenen entstehende Leid, darüber, was im Falle einer drohenden Dublin-Abschiebung zu tun ist und wie eine solidarische Alternative zum Dublin-System aussehen muss: Flüchtlinge müssen das Recht auf freie Wahl ihres Asylortes erhalten.
Seit Mitte 2015 ist das Dublin-System weitgehend zusammengebrochen. In vielen Fällen konnten Abschiebungen verhindert werden oder fanden gar nicht erst statt. Denn das Dublin-System ist nicht nur menschenrechtlich höchst problematisch, sondern zugleich sehr bürokratisch und ineffizient. Dennoch sind viele Flüchtlinge weiterhin von Dublin-Abschiebungen bedroht. Auch wenn es wünschenswert wäre: Die Kampagne »Wir treten ein!« ist noch nicht obsolet.