21.03.2024

Am Inter­na­tio­na­len Tag gegen Ras­sis­mus (21. März) for­dert PRO ASYL alle demo­kra­ti­schen Par­tei­en auf, in den Dis­kus­sio­nen über Flucht und Migra­ti­on an men­schen­recht­li­chen Stan­dards fest­zu­hal­ten. 2024 steht der Inter­na­tio­na­le Tag gegen Ras­sis­mus unter dem Mot­to „Men­schen­rech­te für alle“. 

„Jetzt end­lich muss die Brand­mau­er gegen Rechts ste­hen. Demo­kra­ti­sche Par­tei­en dür­fen kei­ne Dis­kur­se befeu­ern, die nur Schein­lö­sun­gen bie­ten und den Rechts­ruck immer wei­ter beför­dern. Die der­zei­ti­gen Debat­ten ori­en­tie­ren sich nicht an men­schen­recht­li­chen Stan­dards. Täten sie dies, wäre das Ziel, dass jeder Mensch, unab­hän­gig von Her­kunft, Spra­che und Auf­ent­halts­sta­tus, selbst­be­stimmt arbei­ten und leben kann“, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

Für alle zum Mit­ma­chen: Social-Media-Akti­on zu einer Menschenrechts-Utopie

Gemein­sam mit dem Netz­werk Hand in Hand ent­wi­ckelt PRO ASYL heu­te nach dem dies­jäh­ri­gen Mot­to des Tages gegen Ras­sis­mus „Men­schen­rech­te für alle“ die Uto­pie einer Gesell­schaft, in der Men­schen­rech­te tat­säch­lich für alle gel­ten, so wie in der All­ge­mei­nen Erklä­rung der Men­schen­rech­te vor­ge­se­hen. PRO ASYL und Hand in Hand rufen dazu auf, den Satz „Wenn Men­schen­rech­te für alle gel­ten wür­den, dann….“ zu ver­voll­stän­di­gen und auf Ins­ta, Face­book, X oder ande­ren Kanä­len zu pos­ten, um eine gemein­sa­me gesell­schaft­li­che Men­schen­rechts-Uto­pie zu entwickeln.

Men­schen­rech­te für alle hie­ße, kei­ne dis­kri­mi­nie­ren­de Behand­lung, kei­ne Mas­sen­un­ter­brin­gung und kei­ne Fremd­be­stim­mung von Geflüch­te­ten, son­dern das Recht zu arbei­ten, zu woh­nen und das eige­ne Geld selbst­be­stimmt auszugeben.

Ent­rech­tung geflüch­te­ter Men­schen wird als Lösung verkauft

Die zuneh­mend flücht­lings­feind­li­chen Dis­kur­se zie­len vor allem dar­auf, geflüch­te­te Men­schen in ihren Rech­ten zu beschnei­den und dies als Lösung zu ver­kau­fen. Die aktu­el­le Idee der Län­der und des Bun­des, die dis­kri­mi­nie­ren­de Bezahl­kar­te für Geflüch­te­te, wird aus­ge­rech­net am heu­ti­gen Inter­na­tio­na­len Tag gegen Ras­sis­mus im Bun­des­tag bespro­chen.

„Je mehr Beschrän­kun­gen durch die Bezahl­kar­te ein­ge­führt wer­den, des­to dras­ti­scher grei­fen die staat­li­chen Maß­nah­men in das All­tags­le­ben und die per­sön­li­che Frei­heit der Betrof­fe­nen ein“, so Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL. „Einer­seits wird von geflüch­te­ten Men­schen gefor­dert, sich schnellst­mög­lich ein­zu­le­ben, ande­rer­seits wer­den sie durch die Bezahl­kar­te von vie­len gesell­schaft­li­chen Berei­chen aus­ge­schlos­sen. Denn auf Wochen­märk­ten, Stra­ßen- oder Dorf­fes­ten, in klei­nen Läden und Sport­ver­ei­nen kommt man mit einer Bezahl­kar­te nicht weit. Da braucht man Bargeld.“ 

Immer wie­der berich­tet PRO ASYL, dass die Men­schen­rech­te geflüch­te­ter Men­schen ver­letzt wer­den:  Auf der Flucht, an den euro­päi­schen Außen­gren­zen und in Deutschland.
Wenn die Men­schen­rech­te für alle gel­ten wür­den, dann gäbe es siche­re Flucht­we­ge statt Push­backs und Ster­ben­las­sen im Mit­tel­meer. Dann wür­den Kin­der wie Kin­der behan­delt und nicht an den Außen­gren­zen inhaf­tiert wer­den. Wenn Men­schen­rech­te für alle gel­ten wür­den, dann wür­den kei­ne Fami­li­en mit­ten in der Nacht rechts­wid­rig aus­ein­an­der­ge­ris­sen wer­den, um einen Teil der Fami­lie abzuschieben.

Alle Presse­mitteilungen