19.03.2021

Die dro­hen­de Kli­ma­ka­ta­stro­phe, die Covid-19-Pan­de­mie und die Fol­gen von Krieg, Ter­ror und Ver­fol­gung sind natio­nal­staat­lich nicht zu lösen

PRO ASYL dankt für die Ein­la­dung von Fri­days for Future heu­te bei der Kund­ge­bung im Rah­men des Glo­ba­len Kli­ma­streiks in Köln spre­chen zu dürfen.

In eini­gen Regio­nen befeu­ern die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels bestehen­de Kon­flik­te. Was­ser­knapp­heit und Kampf um Res­sour­cen ver­schär­fen Ver­fol­gung, Gewalt, Krieg und Flucht. „Die dro­hen­de Kli­ma­ka­ta­stro­phe, die Covid-19-Pan­de­mie und die Fol­gen von Krieg, Ter­ror und Ver­fol­gung sind natio­nal­staat­lich nicht zu lösen“, so PRO ASYL-Geschäfts­füh­rer Gün­ter Burkhardt.

PRO ASYL warnt noch­mals ent­schie­den Deutsch­land und die Euro­päi­sche Uni­on, auf ego­is­ti­sche, natio­nal­staat­li­che Schein­lö­sun­gen zu set­zen und Men­schen­rech­te über Bord zu wer­fen. „Die sich anbah­nen­de Erneue­rung des Deals mit der Tür­kei zur Flücht­lings­ab­wehr zielt auf ein mili­tä­risch und poli­zei­staat­lich abge­rie­gel­tes Euro­pa, in dem die Tür­kei die Rol­le des Tür­ste­hers über­nimmt“, warnt Burk­hardt. Am mor­gi­gen Sams­tag jährt sich der 5. Jah­res­tag der EU-Tür­kei-Erklä­rung.  Die Tür­kei und die euro­päi­schen Staa­ten rie­geln die Euro­päi­sche Uni­on ab, mit dem Ziel, die Wahr­neh­mung des Asyl­rechts in der EU zu ver­hin­dern. PRO ASYL for­dert soli­da­ri­sche, in die Zukunft wei­sen­de, auf Men­sch­rech­ten basie­ren­de Lösungs­schrit­te, sowohl bei der Kli­ma­kri­se, bei der Bekämp­fung der glo­ba­len Pan­de­mie und bei den Fol­gen von Flucht. „Statt natio­na­ler Abschot­tung for­dern wir Initia­ti­ven zur welt­wei­ten Durch­set­zung von Men­schen­rech­ten. Dazu gehö­ren: Das Recht auf Asyl, aber auch das Recht auf Gesund­heit und ein Leben in Wür­de“, so Gün­ter Burkhardt.

PRO ASYL for­dert ent­schie­den in der jet­zi­gen Pan­de­mie-Situa­ti­on Abschie­bun­gen zum Bei­spiel nach Soma­lia zu stop­pen. Der Küs­ten­staat am Horn von Afri­ka bekommt seit Jah­ren auch die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels zu spü­ren: Es kommt zu Über­schwem­mun­gen und Dür­ren, auf die Hun­gers­nö­te fol­gen. Seit letz­tem Jahr kämpft die gesam­te Regi­on zudem gegen eine Heu­schre­cken­pla­ge bibli­schen Aus­ma­ßes. Schon frü­her war ca. ein Drit­tel der 15 Mil­lio­nen Men­schen in Soma­lia auf Nah­rungs­mit­tel­hil­fen ange­wie­sen, die Situa­ti­on hat sich durch die aktu­el­len Kata­stro­phen wei­ter verschärft.

Neben all­dem kämpft die Bevöl­ke­rung auch dort gegen das Coro­na­vi­rus. Soma­lia hat eines der pre­kärs­ten Gesund­heits­sys­te­me der Welt: Auf 1000 Einwohner*innen kom­men 0,028 Ärzt*innen, es gibt im gesam­ten Land nur 25 Inten­siv­bet­ten und ein ein­zi­ges Beatmungs­ge­rät. Expert*innen gehen wegen feh­len­den Test­ka­pa­zi­tä­ten von einer hohen Dun­kel­zif­fer bei den Infek­ti­ons­zah­len aus.

Trotz­dem gibt es in Deutsch­land bis­her kei­nen Abschie­be­stopp nach Soma­lia und in ande­re Krisengebiete.

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