22.05.2024

Anläss­lich des 75. Jah­res­tags des Grund­ge­set­zes wur­de heu­te der „Grund­rech­te-Report 2024. Zur Lage der Bür­ger- und Men­schen­rech­te in Deutsch­land“ im Haus der Demo­kra­tie und Men­schen­rech­te in Ber­lin der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt. PRO ASYL gehört seit vie­len Jah­ren zum Kreis der Herausgeber*innen. 

Schwer­punk­te des 28. Grund­rech­te-Reports sind die Gefähr­dung von Grund­rech­ten durch den Auf­stieg der radi­ka­len Rech­ten sowie die Angrif­fe auf die Rech­te von geflüch­te­ten Men­schen und ande­ren mar­gi­na­li­sier­ten Grup­pen infol­ge des gesell­schaft­li­chen Rechts­rucks. Dis­ku­tiert wer­den zudem Ein­schrän­kun­gen bei libe­ra­len Kern­the­men wie der Ver­samm­lungs- und Mei­nungs­frei­heit sowie Fra­gen der geschlecht­li­chen Selbst­be­stim­mung. Betont wer­den auch die sozia­len Grund­rech­te, etwa beim The­ma Kin­der­grund­si­che­rung, dem Recht auf Woh­nen und der Über­wa­chung am Arbeitsplatz.

Der Report ver­steht sich als „alter­na­ti­ver Ver­fas­sungs­schutz­be­richt“ und bespricht Ent­schei­dun­gen von Par­la­men­ten, Behör­den und Gerich­ten, aber auch von Pri­vat­un­ter­neh­men. Er wird von zehn Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen herausgegeben.

Dr. Ger­hart Baum, ehe­ma­li­ger Bun­des­mi­nis­ter des Inne­ren, prä­sen­tier­te den Grund­rech­te-Report heu­te per Zuschal­tung in Ber­lin. Er beton­te die Bedeu­tung der Ver­tei­di­gung von Grund­rech­ten: „Wir kri­ti­sie­ren hef­tig die Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen über­all auf der Welt. Aber nur dann sind wir dabei glaub­wür­dig, wenn wir sol­che Ver­let­zun­gen auch in unse­rer Demo­kra­tie benen­nen und bekämp­fen. Das tut der Grund­rech­te-Report in jedem Jahr.“

Ste­fa­nie Tie­pel­mann-Halm ist bei schran­ken­los e.V. im Thü­rin­gi­schen Nord­hau­sen aktiv und betreibt ein inter­kul­tu­rel­les Café. Sie beschrieb ihre Situa­ti­on vor Ort: „Die Bedro­hung von rechts greift lokal ganz sub­til um sich, zum Bei­spiel in Gesprä­chen, Bli­cken auf der Stra­ße. Der Hass gegen Min­der­hei­ten ist all­tags­taug­lich gewor­den. In Kom­mu­nal­par­la­men­ten wird die Arbeit von Ver­ei­nen bereits erschwert, sogar offe­ne Dro­hun­gen wer­den aus­ge­spro­chen. Dage­gen müs­sen wir uns stellen.“

Hedi Toun­si, Ver­trau­ens­mann von ver.di und Betriebs­rats­mit­glied bei Ama­zon, berich­te­te von der Dau­er­über­wa­chung im Logis­tik-Unter­neh­men und resü­mier­te: „Ama­zon inter­es­siert der Schutz der Kolleg*innen nicht wirk­lich, für das Unter­neh­men zählt nur: Wie vie­le Pake­te schaffst du in der Stun­de? In die­ser Situa­ti­on müs­sen wir jeden Tag für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen kämpfen.“

Marie Volk­mann, die Rechts­wis­sen­schaf­ten an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin stu­diert und Mit­glied im Bun­des­ar­beits­kreis kri­ti­scher Jura­grup­pen ist, ver­deut­lich­te die Zie­le der Redak­ti­on des Grund­rech­te-Reports: „Der Report will eine Brü­cke schla­gen. Indem er über die Lage der Men­schen­rech­te infor­miert, soll er zugleich Grund­la­ge und Bestär­kung für die akti­vis­ti­sche Arbeit sein.“ 

Das Buch ist ab dem 29. Mai 2024 über den Buch­han­del und die Web­sei­te der Her­aus­ge­ber zu bezie­hen, Rezen­si­ons­exem­pla­re (auch als pdf) zu Pres­se­zwe­cken kön­nen über die Huma­nis­ti­sche Uni­on (HU) bestellt wer­den (service@humanistische-union.de).

Für Rück­fra­gen und Inter­view­wün­sche wen­den Sie sich bit­te an Caro­la Otte unter 030 / 2045 0256 oder info@humanistische-union.de

Zum Hin­ter­grund

Der Grund­rech­te-Report 2024 ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt von: Huma­nis­ti­sche Uni­on, ver­ei­nigt mit der Gus­tav Hei­ne­mann-Initia­ti­ve • Bun­des­ar­beits­kreis Kri­ti­scher Jura­grup­pen • Inter­na­tio­na­le Liga für Men­schen­rech­te • Komi­tee für Grund­rech­te und Demo­kra­tie • Neue Richter*innenvereinigung • PRO ASYL • Repu­bli­ka­ni­scher Anwäl­tin­nen-und Anwäl­te­ver­ein • Ver­ei­ni­gung Demo­kra­ti­scher Juris­tin­nen und Juris­ten • Forum Infor­ma­ti­ke­rIn­nen für Frie­den und gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung • Gesell­schaft für Freiheitsrechte

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