03.11.2023

PRO ASYL stellt mit einem Bünd­nis aus 17 Wohl­fahrts­ver­bän­den und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen einen Fünf-Punk­te-Plan für eine funk­tio­nie­ren­de Asyl‑, Auf­nah­me- und Inte­gra­ti­ons­po­li­tik vor. Damit ent­wer­fen die Orga­ni­sa­tio­nen ein Gegen­mo­dell zu den aktu­el­len Abschot­tungs- und Abwehrdiskussionen.

„Es gibt zahl­rei­che Vor­schlä­ge aus der Zivil­ge­sell­schaft, wie eine gute Auf­nah­me in Deutsch­land funk­tio­nie­ren kann, die sowohl den Geflüch­te­ten als auch der auf­neh­men­den Gesell­schaft, wie zum Bei­spiel den Kom­mu­nen, gerecht wer­den kann. Doch Regie­rung und Oppo­si­ti­on igno­rie­ren die­se Vor­schlä­ge und set­zen statt­des­sen auf eine men­schen­feind­li­che Abschot­tungs- und Abwehr­dis­kus­si­on, in der sie Wer­te wie Men­schen­wür­de und Men­schen­rech­te zur Sei­te schie­ben“, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

Statt Geflüch­te­te gesell­schaft­lich und recht­lich aus­zu­gren­zen, ist ein Umden­ken nötig, um ihre Auf­nah­me zu meis­tern und die sich unse­rer Gesell­schaft bie­ten­den Chan­cen zu nut­zen. Das for­dert PRO ASYL gemein­sam mit den Wohl­fahrts­ver­bän­den Dia­ko­nie Deutsch­land, Deut­scher Cari­tas­ver­band, Pari­tä­ti­scher Gesamt­ver­band, AWO sowie Amnes­ty Inter­na­tio­nal, terre des hom­mes und wei­te­ren Menschenrechtsorganisationen.

Die Orga­ni­sa­tio­nen kri­ti­sie­ren, dass im öffent­li­chen Dis­kurs fak­ten­ba­sier­te und men­schen­rechts­ge­lei­te­te Vor­schlä­ge feh­len und stel­len dem einen Fünf-Punk­te-Plan mit For­de­run­gen und Vor­schlä­gen an die Bun­des­re­gie­rung für eine funk­tio­nie­ren­de Asyl‑, Auf­nah­me- und Inte­gra­ti­ons­po­li­tik ent­ge­gen. Die­ser bie­tet kon­kre­te Lösun­gen unter den Überschriften:

•  eine zukunfts­ori­en­tier­te Auf­nah­me für Asylsuchende
•  Fokus auf Inte­gra­ti­on und Partizipation
•  sozi­al­recht­li­che Ein­glie­de­rung statt Ausgrenzung
•  Unter­stüt­zungs­struk­tu­ren erhal­ten und dem Bedarf anpassen
•  eine Sozi­al­po­li­tik, die alle mitdenkt

Zu den Lösungs­an­sät­zen gehö­ren die Aus­wei­tung pri­va­ter Unter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten, die voll­stän­di­ge Abschaf­fung der Arbeits­ver­bo­te und mehr Inte­gra­ti­ons­kur­se eben­so wie die Garan­tie eines men­schen­wür­di­ges Exis­tenz­mi­ni­mums, die Abschaf­fung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes, Fami­li­en­nach­zug und eine stär­ke­re Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen durch Län­der und Bund.

Im Vor­feld des Tref­fens der Ministerpräsident*innen und Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz am kom­men­den Mon­tag appel­liert PRO ASYL an die Politiker*innen, den regel­rech­ten Über­bie­tungs­wett­be­werb an Ideen, wie die Asyl­po­li­tik immer wei­ter ver­schärft wer­den könn­te, zu stop­pen. „Es ist höchs­te Zeit, dass wir über tat­säch­li­che Lösun­gen spre­chen, statt immer wei­ter Ängs­te und Vor­ur­tei­le zu befeu­ern und die Gesell­schaft spal­ten­de Debat­ten vor­an­zu­trei­ben“, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

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