25.03.2025

Das geplan­te Ende des Bun­des­auf­nah­me­pro­gramms Afgha­ni­stan, wie im Son­die­rungs­pa­pier von CDU/CSU und SPD ange­kün­digt, wäre ein mas­si­ver Rück­schritt im Men­schen­rechts­schutz. PRO ASYL und 44 Orga­ni­sa­tio­nen for­dern des­halb in einem drin­gen­den Appell die Bun­des­re­gie­rung und die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten auf, das Bun­des­auf­nah­me­pro­gramm nicht aus­lau­fen zu las­sen, son­dern es wirk­sam umzu­set­zen und auszubauen.

Wieb­ke Judith, rechts­po­li­ti­sche Spre­che­rin von PRO ASYL sagt: „Das Bun­des­auf­nah­me­pro­gramm Afgha­ni­stan ist für zahl­rei­che Frau­en, LGTBIQ* Per­so­nen, Journalist*innen, Menschenrechtler*innen und vie­le ande­re der letz­te Ret­tungs­an­ker, um der Tali­ban-Dik­ta­tur zu ent­kom­men. Die Bun­des­re­gie­rung darf vor der rech­ten Het­ze gegen das Auf­nah­me­pro­gramm nicht ein­kni­cken und die­se Men­schen nicht im Stich las­sen. Im neu­en Koali­ti­ons­ver­trag soll­te eine Wei­ter­füh­rung des Pro­gramms ver­an­kert wer­den.“ Zuletzt hat­te es eine kon­tro­ver­se Debat­te um die Eva­ku­ie­rungs­flü­ge aus Afgha­ni­stan gege­ben. Dem stel­len sich die 44 Orga­ni­sa­tio­nen gemein­sam ent­ge­gen und beto­nen die Wich­tig­keit des Aufnahmeprogramms.

Seit dem Start des Pro­gramms wur­den bis­lang nur 1.262 beson­ders gefähr­de­te Men­schen auf­ge­nom­men – eigent­lich war die Auf­nah­me von bis zu  36.000 Men­schen vor­ge­se­hen. 1.557 Men­schen haben zwar eine Auf­nah­me­zu­sa­ge der Bun­des­re­gie­rung bekom­men, har­ren jedoch in Paki­stan aus. Dort leben sie unter pre­kä­ren Bedin­gun­gen und fürch­ten eine lebens­be­droh­li­che Abschie­bung nach Afgha­ni­stan. Über 17.000 wei­te­re Schutz­be­dürf­ti­ge wur­den außer­dem von der Bun­des­re­gie­rung kon­tak­tiert, haben aber noch kei­ne Auf­nah­me­zu­sa­ge bekom­men. Die­se Men­schen im Stich zu las­sen, kann im Ein­zel­fall schwer­wie­gen­de Fol­gen haben und Men­schen­le­ben kos­ten, so die Orga­ni­sa­tio­nen in ihrem gemein­sa­men Statement.

Statt zukünf­tig Rück­füh­run­gen mit der Tali­ban-Regie­rung zu ver­han­deln, muss die Bun­des­re­gie­rung bestehen­de Auf­nah­me­zu­sa­gen umset­zen und neue ermög­li­chen. Das Ende des Bun­des­auf­nah­me­pro­gramm wäre ein Bruch des huma­ni­tä­ren Ver­spre­chens Deutsch­lands – mit dra­ma­ti­schen Fol­gen für die Betrof­fe­nen und einem ver­hee­ren­den Ein­fluss auf den inter­na­tio­na­len Ruf Deutschlands.

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