07.02.2011
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Auf der heu­ti­gen Anhö­rung des Sozi­al­aus­schus­ses des Bun­des­ta­ges stieß die For­de­rung der Frak­tio­nen Die Lin­ke und Bünd­nis 90/Grüne, das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz (Asyl­bLG) abzu­schaf­fen und die Schlech­ter­stel­lung von Asyl­su­chen­den gegen­über Hartz-IV-Bezie­hern bei der Gewäh­rung von Sozi­al­leis­tun­gen zu been­den, auf Zustim­mung zahl­rei­cher Sach­ver­stän­di­ger. Der Anhö­rung lagen ein ent­spre­chen­der Antrag der Links­frak­ti­on (17/4424) und ein Gesetz­ent­wurf der Grü­nen (17/1428)

Auf der heu­ti­gen Anhö­rung des Sozi­al­aus­schus­ses des Bun­des­ta­ges stieß die For­de­rung der Frak­tio­nen Die Lin­ke und Bünd­nis 90/Grüne, das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz (Asyl­bLG) abzu­schaf­fen und die Schlech­ter­stel­lung von Asyl­su­chen­den gegen­über Hartz-IV-Bezie­hern bei der Gewäh­rung von Sozi­al­leis­tun­gen zu been­den, auf Zustim­mung zahl­rei­cher Sach­ver­stän­di­ger. Der Anhö­rung lagen ein ent­spre­chen­der Antrag der Links­frak­ti­on (17/4424) und ein Gesetz­ent­wurf der Grü­nen (17/1428) zugrun­de. Der Cari­tas­ver­band, die Evan­ge­li­sche Kir­che Deutsch­lands (EKD) und die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frei­en Wohl­fahrts­pfle­ge stell­ten fest, dass gemes­sen an dem Hartz IV-Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom Febru­ar 2010 auch das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz grund­ge­setz­wid­rig sei. Deut­li­che Wor­te fand auch Pro­fes­sor Ralf Roth­ke­gel: Migra­ti­ons­po­li­ti­sche Erwä­gun­gen wie die Ein­däm­mung des Zustroms von Asyl­su­chen­den haben bei der Fest­le­gung von Sozi­al­leis­tun­gen für die­sen Per­so­nen­kreis ”nichts zu suchen“. Der Cari­tas­ver­band und die Freie Wohl­fahrts­pfle­ge wand­ten sich gegen die Gewäh­rung der Sozi­al­hil­fe für Asyl­be­wer­ber in Form von Sach­leis­tun­gen wie Lebens­mit­teln und Klei­dung, das ver­let­ze die Per­sön­lich­keits­rech­te. Scharf kri­ti­sier­te Georg Claa­sen vom Flücht­lings­rat Ber­lin, dass die Leis­tun­gen für Asyl­su­chen­de um über ein Drit­tel unter den Hartz-IV-Sät­zen lägen, Kin­der kämen sogar noch deut­lich schlech­ter weg, dies sei ”ver­fas­sungs­wid­rig“. Vor allem das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge und die Bun­des­ver­ei­ni­gung der kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de setz­ten sich für die Bei­be­hal­tung des Asyl­bLG ein.

Ange­sichts der kla­ren For­de­run­gen nach Abschaf­fung des Asyl­bLG durch die Mehr­heit der Sach­ver­stän­di­gen sieht sich PRO ASYL bestä­tigt, dass das dis­kri­mi­nie­ren­de Son­der­ge­setz nun umge­hend auf­ge­ho­ben wer­den muss. Flücht­lin­ge müs­sen bei der Garan­tie des men­schen­wür­di­gen Exis­tenz­mi­ni­mums end­lich gleich­ge­stellt werden.

 Pro­mi­nen­te Unter­stüt­zung gegen die sozia­le Ent­rech­tung von Flücht­lin­gen (25.03.11)

 Anhö­rung zum Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz im Bun­des­tags­aus­schuss für Arbeit und Sozia­les am 7. Febru­ar (04.02.11)