18.05.2012
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Schon lange Unterstützer von PRO ASYL: Die Toten Hosen. Foto: DTH / Matias Corral

Die Toten Hosen unterstützen PRO ASYL – und das schon lange. Auf dem Neuen Album der bekanntesten deutschen Punkrockband gibt es jetzt auch einen Song zum Thema Flucht

„Unten im Hafen set­zen sie die Segel / fah­ren hin­aus aufs offe­ne Meer. Zum Abschied win­ken ihre Fami­li­en / schau­en ihnen noch lan­ge hin­ter­her“ – der Song „Euro­pa“ auf dem neu­en Album der Toten Hosen beginnt wie der Anfang eines See­fahr­er­mär­chens, macht aber schnell klar, dass es um etwas ande­res, ganz Rea­les geht: Um Men­schen auf der Flucht nach Europa.

„Die Aller­meis­ten / wer­den das gelob­te Land nie­mals errei­chen / Denn die Patrouil­len wer­den sie auf­grei­fen / Um sie in unse­rem Auf­trag zu depor­tie­ren / Und der Rest, der wird ersau­fen / Im Mas­sen­grab vom Mit­tel­meer / Weil das hier alles kein Mär­chen ist / Kein Hap­py End für alle Leu­te / Und wenn sie nicht gestor­ben sind / Ster­ben sie noch heu­te“, so der Song­text von Cam­pi­no zum Ster­ben von Flücht­lin­gen auf dem Mittelmeer.

Bei einer Plat­ten­prä­sen­ta­ti­on in Frank­furt sorg­te der Song für Gesprächs­stoff: Haben Die Toten Hosen etwa einen per­sön­li­chen Bezug zum The­ma, woll­te die Mode­ra­to­rin wis­sen. „Wir haben alle einen per­sön­li­chen Bezug dazu, wir wol­len es nur nicht wahr haben: Wir sind alle mit­ver­ant­wort­lich für die­se Poli­tik“, sag­te Cam­pi­no. „An den EU-Außen­gren­zen wird bil­li­gend in Kauf genom­men, dass Hun­der­te, ja Tau­sen­de ertrin­ken oder unter übels­ten Umstän­den dann wie­der in Liby­en lan­den oder in ande­ren nord­afri­ka­ni­schen Län­dern“, so Breiti.

Die Toten Hosen wie­sen auch dar­auf hin, dass auch in Deutsch­land Flücht­lin­gen grund­le­gen­de Men­schen­rech­te vor­ent­hal­ten wer­den. Ob einer der Toten Hosen selbst schon Flücht­lings­un­ter­künf­te in Deutsch­land besucht habe, woll­te die Mode­ra­to­rin wis­sen. „Ich war in Düs­sel­dorf an den Con­tai­nern im Flug­ha­fen und in ver­schie­de­nen Asyl­be­wer­ber­un­ter­künf­ten und habe mir das ange­se­hen“, sag­te Brei­ti. Was ihn dabei am meis­ten berührt habe? „Dass die Leu­te, mit denen ich dort gespro­chen habe, sich tau­send­mal bedankt haben, dass da irgend­je­mand aus dem Land zu ihnen kommt, in dem sie gelan­det sind, und sich für ihr Schick­sal inter­es­siert. Weil alles, was mit den Behör­den zu tun hat, alle die Schi­ka­nen in den Asyl­be­wer­ber­hei­men, sind dar­auf aus­ge­rich­tet, ande­re davon abzu­hal­ten, hierherzukommen.“

Geht es nach Brei­ti, ist die Gewäh­rung von Asyl­recht ein wich­ti­ger Grad­mes­ser dafür, in wel­cher Gesell­schaft wir eigent­lich leben wol­len. „Gera­de wir mit unse­rer Geschich­te soll­ten wis­sen, was es für Leu­te bedeu­ten kann, irgend­wo Zuflucht zu finden.“

Schon seit Jah­ren unter­stüt­zen Die Toten Hosen PRO ASYL. Dass sie das Schick­sal von Flücht­lin­gen nun auch auf ihrer Jubi­lä­ums-Plat­te „Bal­last der Repu­blik“ the­ma­ti­sie­ren, ist uns ein Anlass, Ihnen für die jah­re­lan­ge Unter­stüt­zung ganz herz­lich zu danken.

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