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Neue Flüchtlingstragödien im Mittelmeer
Immer mehr Bootsflüchtlinge sterben bei dem Versuch, aus Nordafrika nach Europa zu gelangen. Das schlechte Wetter verschärft die Situation auf dem Mittelmeer erheblich.
Das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen meldet bereits zwei Boote mit mehr als 400 Menschen an Bord als verschollen. Laut der Nachrichtenagentur ANSA wurden in Libyen 68 Leichen an die Küste gespült. Wie viele Flüchtlinge trotz des schlechten Wetters gerade versuchen, Nordafrika zu verlassen, weiß niemand genau.
Die italienische Regierung ist immer noch nicht in der Lage, ein geregeltes und menschenwürdiges Verfahren zu Aufnahme von Bootsflüchtlingen zu installieren. Zwar werden die Flüchtlinge aus Lampedusa mittlerweile auf das Festland gebracht, die Situation in den Lagern dort ist aber nicht wesentlich besser als auf Lampedusa. Die Bevölkerung in Sizilien und Apulien protestiert gegen die Flüchtlingslager und selbstorganisierte Bürgerwehren machen Jagd auf Flüchtlinge die die Lager, zumeist Richtung Frankreich, verlassen. 3000 Flüchtlinge wurden bisher in ein Lager im apulischen Manduria gebracht, bereits jetzt sind fast 2500 davon Richtung Norden geflüchtet.
Die Lage auf Lampedusa ist weiterhin kritisch. Es befinden sich immer noch mehr als 3500 Flüchtlinge aus Nordafrika auf der Insel. Die Fähren die die Flüchtlinge in Lager auf das Festland bringen sollten, konnten aufgrund des Wetters nicht in Lampedusa anlegen. Viele der Flüchtlinge klagen weiterhin über die schlechte Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser.
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