04.04.2011
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Foto: Judith Gleitze

Immer mehr Bootsflüchtlinge sterben bei dem Versuch, aus Nordafrika nach Europa zu gelangen. Das schlechte Wetter verschärft die Situation auf dem Mittelmeer erheblich.

Das Flücht­lings­werk der Ver­ein­ten Natio­nen mel­det bereits zwei Boo­te mit mehr als 400 Men­schen an Bord als ver­schol­len. Laut der Nach­rich­ten­agen­tur ANSA wur­den in Liby­en 68 Lei­chen an die Küs­te gespült. Wie vie­le Flücht­lin­ge trotz des schlech­ten Wet­ters gera­de ver­su­chen, Nord­afri­ka zu ver­las­sen, weiß nie­mand genau.

Die ita­lie­ni­sche Regie­rung ist immer noch nicht in der Lage, ein gere­gel­tes und men­schen­wür­di­ges Ver­fah­ren zu Auf­nah­me von Boots­flücht­lin­gen zu instal­lie­ren. Zwar wer­den die Flücht­lin­ge aus Lam­pe­du­sa mitt­ler­wei­le auf das Fest­land gebracht, die Situa­ti­on in den Lagern dort ist aber nicht wesent­lich bes­ser als auf Lam­pe­du­sa. Die Bevöl­ke­rung in Sizi­li­en und Apu­li­en pro­tes­tiert gegen die Flücht­lings­la­ger und selbst­or­ga­ni­sier­te Bür­ger­weh­ren machen Jagd auf Flücht­lin­ge die die Lager, zumeist Rich­tung Frank­reich, ver­las­sen. 3000 Flücht­lin­ge wur­den bis­her in ein Lager im apu­li­schen Man­du­ria gebracht, bereits jetzt sind fast 2500 davon Rich­tung Nor­den geflüchtet.

Die Lage auf Lam­pe­du­sa ist wei­ter­hin kri­tisch. Es befin­den sich immer noch mehr als 3500 Flücht­lin­ge aus Nord­afri­ka auf der Insel. Die Fäh­ren die die Flücht­lin­ge in Lager auf das Fest­land brin­gen soll­ten, konn­ten auf­grund des Wet­ters nicht in Lam­pe­du­sa anle­gen. Vie­le der Flücht­lin­ge kla­gen wei­ter­hin über die schlech­te Ver­sor­gung mit Nah­rungs­mit­teln und Wasser.

 

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