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Symbolfoto: peopleimages.com

Ein hartes Jahr auch für den Flüchtlingsschutz nähert sich dem Ende. Zum Jahresabschluss hat uns aber noch eine ermutigende Nachricht erreicht: Das junge afghanische Ehepaar Ghabur* ist endlich in Sicherheit, der Einsatz von PRO ASYL für die beiden war erfolgreich.

Navid Gha­bur* und sei­ne Frau Rana* kom­men aus Afgha­ni­stan. Navid war dort für die Lebens­mit­tel­ver­sor­gung eines NATO-Camps zustän­dig und geriet des­we­gen ins Visier der Tali­ban. Sie bedroh­ten ihn mit dem Tod: »Du bist sowie­so ver­ur­teilt zur Hin­rich­tung. Wir wer­den dich auf dem Feld hinrichten.« 

Als das NATO-Camp Mit­te 2013 geschlos­sen wird, befin­det sich Navid in unmit­tel­ba­rer Lebens­ge­fahr. Zusam­men mit sei­ner Frau flieht er. Teil­wei­se zu Fuß geht es über den Iran, Tür­kei und Grie­chen­land bis nach Deutsch­land, wo sie im Novem­ber 2013 Asyl bean­tra­gen. Erst im Juni 2016 fin­det die Anhö­rung statt, in der Navid über das Todes­ur­teil der Tali­ban berichtet.

Nach vier Jahren in Deutschland: Asylantrag abgelehnt

Ein wei­te­res Jahr ver­geht – dann erhält das Ehe­paar die scho­ckie­ren­de Nach­richt: der Asyl­an­trag ist abge­lehnt, gleich­zei­tig wird die Abschie­bung nach Afgha­ni­stan ange­droht. Wir erfah­ren von dem Fall und schal­ten uns ein.

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Rana und Navid Gha­bur* – auf­grund der jah­re­lan­gen Ver­fol­gung und Unsi­cher­heit haben sie immer noch Angst, erkannt und iden­ti­fi­ziert zu wer­den. Des­we­gen ver­wen­den wir hier geän­der­te Namen und zei­gen die bei­den nur von hinten.

»Ger­ne wür­de ich mit mei­nen afgha­ni­schen & deut­schen Freun­den ein Fest fei­ern. Wenn Coro­na vor­bei ist, holen wir es nach!«

Navid Gha­bur*

Im Juni 2020 kommt es zur Gerichts­ver­hand­lung – zu die­sem Zeit­punkt sind die bei­den bei­na­he sie­ben Jah­re in Deutsch­land, bereits seit fünf Jah­ren ste­hen sie wirt­schaft­lich auf eige­nen Füßen. Im Sep­tem­ber 2020 dann das Urteil: Die Ehe­leu­te erhal­ten nun doch den so drin­gend benö­tig­ten Schutz. Navid Gha­bur und sei­ne Frau sind im Glück: »Ger­ne wür­de ich mit mei­nen afgha­ni­schen und deut­schen Freun­den ein Fest fei­ern und alle vor Freu­de umar­men. Wenn Coro­na vor­bei ist, holen wir es nach.«

Zwei Men­schen sind nun in Sicher­heit. Vie­len Dank an alle, die das mit ihrer Unter­stüt­zung ermög­licht haben!