04.02.2011
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Kairo Ende Januar (Foto: Flickr/страстная власть)

Aktu­ell kämp­fen in Ägyp­ten gestran­de­te Flücht­lin­ge um ihr nack­tes Über­le­ben. In die­sen Tagen errei­chen Flücht­lings­hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Kai­ro Hil­fe­ru­fe per Han­dy von der soma­li­schen Com­mu­ni­ty aus den Vor­or­ten Kai­ros: „Wir sind hier am Ver­hun­gern, wir wis­sen nicht mehr, was wir tun sol­len.“ Die Angst ist groß. Die genaue Anzahl der Flücht­lin­ge in Ägyp­ten ist nicht bekannt.

Aktu­ell kämp­fen in Ägyp­ten gestran­de­te Flücht­lin­ge um ihr nack­tes Über­le­ben. In die­sen Tagen errei­chen Flücht­lings­hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Kai­ro Hil­fe­ru­fe per Han­dy von der soma­li­schen Com­mu­ni­ty aus den Vor­or­ten Kai­ros: „Wir sind hier am Ver­hun­gern, wir wis­sen nicht mehr, was wir tun sol­len.“ Die Angst ist groß. Die genaue Anzahl der Flücht­lin­ge in Ägyp­ten ist nicht bekannt. Schät­zun­gen rei­chen von einer bis zu drei Mil­lio­nen. Sie stam­men aus dem Sudan, Soma­lia, dem Irak, Äthio­pi­en, Eri­trea und ande­ren afri­ka­ni­schen Staa­ten. Ägyp­ten tritt die Rech­te der Flücht­lin­ge mit Füßen. Die will­kür­li­che Inhaf­tie­rung von Flücht­lin­gen und Migran­ten ist eine gän­gi­ge Pra­xis. Allein im Jahr 2010 wur­den min­des­tens 27 Flücht­lin­ge bei dem Ver­such erschos­sen, den Sinai-Grenz­ab­schnitt nach Isra­el zu passieren.

Muba­rak ist „über­all im Wes­ten, vor allem in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, als wei­ser und ver­nünf­ti­ger Mann aner­kannt“, so der ita­lie­ni­sche Minis­ter­prä­si­dent, Sil­vio  Ber­lus­co­ni, heu­te auf dem Euro­päi­schen Gip­fel in Brüs­sel. Ber­lus­co­ni drückt eine Hal­tung aus, die bis zu den Mas­sen­de­mons­tra­tio­nen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Ägyp­ten, Tune­si­en und anders­wo in den euro­päi­schen Haupt­städ­ten die gän­gi­ge war. Euro­pa hofier­te bis zu den aktu­el­len Auf­stän­den die auto­ri­tä­ren Regime in Nord­afri­ka und schau­te bei Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen weg. Ob sich dies in Zukunft ändert, bleibt fraglich.

Aus Sicht von PRO ASYL muss die For­de­rung nach einem Regime­wech­sel und Demo­kra­ti­sie­rung in der Regi­on ein­her­ge­hen mit der grund­le­gen­den Über­ar­bei­tung der euro­päi­schen Koope­ra­ti­ons­po­li­tik mit nord­afri­ka­ni­schen Tran­sit­staa­ten: Die EU und ihre Mit­glied­staa­ten müs­sen auf­hö­ren, die­se um jeden men­schen­recht­li­chen Preis in die Flücht­lings­ab­wehr zu inte­grie­ren. Alle Ver­hand­lun­gen der EU über Abschie­b­ab­kom­men – beschö­ni­gend Rück­über­nah­me­ab­kom­men genannt – mit Ägyp­ten, Tune­si­en, Alge­ri­en, Liby­en und Marok­ko sind zu beenden.

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