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Flüchtlinge in Ägypten in Angst
Aktuell kämpfen in Ägypten gestrandete Flüchtlinge um ihr nacktes Überleben. In diesen Tagen erreichen Flüchtlingshilfsorganisationen in Kairo Hilferufe per Handy von der somalischen Community aus den Vororten Kairos: „Wir sind hier am Verhungern, wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen.“ Die Angst ist groß. Die genaue Anzahl der Flüchtlinge in Ägypten ist nicht bekannt.
Aktuell kämpfen in Ägypten gestrandete Flüchtlinge um ihr nacktes Überleben. In diesen Tagen erreichen Flüchtlingshilfsorganisationen in Kairo Hilferufe per Handy von der somalischen Community aus den Vororten Kairos: „Wir sind hier am Verhungern, wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen.“ Die Angst ist groß. Die genaue Anzahl der Flüchtlinge in Ägypten ist nicht bekannt. Schätzungen reichen von einer bis zu drei Millionen. Sie stammen aus dem Sudan, Somalia, dem Irak, Äthiopien, Eritrea und anderen afrikanischen Staaten. Ägypten tritt die Rechte der Flüchtlinge mit Füßen. Die willkürliche Inhaftierung von Flüchtlingen und Migranten ist eine gängige Praxis. Allein im Jahr 2010 wurden mindestens 27 Flüchtlinge bei dem Versuch erschossen, den Sinai-Grenzabschnitt nach Israel zu passieren.
Mubarak ist „überall im Westen, vor allem in den Vereinigten Staaten, als weiser und vernünftiger Mann anerkannt“, so der italienische Ministerpräsident, Silvio Berlusconi, heute auf dem Europäischen Gipfel in Brüssel. Berlusconi drückt eine Haltung aus, die bis zu den Massendemonstrationen der Bürgerinnen und Bürger in Ägypten, Tunesien und anderswo in den europäischen Hauptstädten die gängige war. Europa hofierte bis zu den aktuellen Aufständen die autoritären Regime in Nordafrika und schaute bei Menschenrechtsverletzungen weg. Ob sich dies in Zukunft ändert, bleibt fraglich.
Aus Sicht von PRO ASYL muss die Forderung nach einem Regimewechsel und Demokratisierung in der Region einhergehen mit der grundlegenden Überarbeitung der europäischen Kooperationspolitik mit nordafrikanischen Transitstaaten: Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen aufhören, diese um jeden menschenrechtlichen Preis in die Flüchtlingsabwehr zu integrieren. Alle Verhandlungen der EU über Abschiebabkommen – beschönigend Rückübernahmeabkommen genannt – mit Ägypten, Tunesien, Algerien, Libyen und Marokko sind zu beenden.
Flucht aus Libyen: Die humanitäre Krise spitzt sich zu (02.03.11)