26.08.2024
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Foto: picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Drei Tote und acht zum Teil sehr schwer verletzte Menschen – PRO ASYL trauert um die Opfer von Solingen. Dass ein „Festival der Vielfalt“, dies war das Motto des Solinger Stadtfestes, zum Ziel eines islamistischen Attentats wurde, erschüttert uns alle, die wir für eine demokratische und offene Gesellschaft einstehen.

Isla­mis­ti­sche Gewalt greift unse­re Wer­te und unse­re Frei­heit an. Ein fried­li­ches und zukunfts­fä­hi­ges Zusam­men­le­ben ist nur mit­ein­an­der mög­lich. Der Atten­tä­ter von Solin­gen woll­te genau dies verhindern.

PRO ASYL erin­nert dar­an: Flücht­lin­ge suchen oft genau vor der isla­mis­ti­schen Gewalt Schutz, der wir in Solin­gen begeg­net sind. Und wir for­dern: Gegen isla­mis­ti­sche Ter­ro­ris­ten muss mit allen Mit­teln des Rechts­staats vor­ge­gan­gen werden.

Wer vor Ter­ror, Gewalt und Ver­fol­gung flieht, braucht Schutz. Zur­zeit wer­den jedoch Stim­men laut, die ein Ende der Flücht­lings­auf­nah­me aus Afgha­ni­stan und Syri­en for­dern. Bun­des­deut­sche Gren­zen sol­len geschlos­sen und Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan und Syri­en for­ciert wer­den. Der „Jetzt reicht es“-Vorschlag des CDU- Par­tei­chefs Fried­rich Merz ist ein­deu­tig ver­fas­sungs­wid­rig und mit dem EU-Recht unver­ein­bar. Er ver­stößt zudem gegen die Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on, die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on, ist zutiefst unmensch­lich und spal­tet unse­re Gesellschaft.

Eine Welt, in der Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Men­schen­rech­te ero­die­ren, ist das Ziel von Isla­mis­ten – und Rechtsextremisten. 

PRO ASYL warnt: Die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen in der demo­kra­ti­schen Mit­te dür­fen nicht in einen Über­bie­tungs­wett­be­werb mit den Rechts­extre­men und Völ­ki­schen ein­tre­ten. Es ist uner­träg­lich, Schutz­su­chen­de aus Afgha­ni­stan und Syri­en unter einen Gene­ral­ver­dacht zu stel­len. In Deutsch­land leben über 1,3 Mil­lio­nen Geflüch­te­te aus die­sen bei­den Her­kunfts­län­dern. Ein Atten­tä­ter, der ver­mut­lich im Auf­trag des IS (Isla­mi­scher Staat) gemor­det hat, kann und darf die­se Men­schen nicht dis­kre­di­tie­ren. Viel­mehr soll­te die Poli­tik jetzt die Struk­tu­ren in unse­rem Land stüt­zen, die sich seit Jah­ren gegen Extre­mis­mus jeg­li­cher Art ein­set­zen und end­lich das Demo­kra­tie­för­der­ge­setz auf den Weg bringen.

Zu den For­de­run­gen aus der Ampel- Koali­ti­on und der CDU/CSU, nach Afgha­ni­stan und Syri­en abzu­schie­ben, stellt PRO ASYL fest: Das Völ­ker­recht ver­bie­tet ein­deu­tig jeg­li­che Abschie­bun­gen in die­se Her­kunfts­staa­ten. In bei­den Län­dern dro­hen Fol­ter und unmensch­li­che Stra­fen. Das Fol­ter­ver­bot gilt abso­lut und für jeden (sie­he auch: Gera­de jetzt: Rechts­staat stär­ken! Völ­ker­rechts­wid­ri­ge Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan und Syri­en sind damit unver­ein­bar | PRO ASYL).

Eine Welt, in der Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Men­schen­rech­te ero­die­ren, ist das Ziel von Isla­mis­ten und Rechts­extre­mis­ten. Die Toten und Ver­letz­ten waren noch nicht gebor­gen, da setz­ten bereits die Instru­men­ta­li­sie­rungs­ver­su­che der Rechts­extre­mis­ten und Völ­ki­schen ein. Wir müs­sen nun zusam­men­ste­hen und gemein­sam für unse­re Frei­heits­rech­te eintreten.