01.03.2014

Newsletter Mar 2014

Deut­sche Wel­le berich­tet in einem Arti­kel vom 24. Febru­ar 2014 über ein anste­hen­des Urteil des Euro­päi­schen Gerichts­hofs (EuGH). Im Novem­ber 2013 hat­te das Gericht ent­schie­den, dass homo­se­xu­el­le Flücht­lin­ge aus Län­dern, in denen Homo­se­xua­li­tät unter Stra­fe gestellt ist, eine „beson­de­re sozia­le Grup­pe“ im Sin­ne der Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on dar­stel­len und somit Anspruch auf inter­na­tio­na­len Schutz haben. Nun muss das Gericht dar­über urtei­len, wie natio­na­le Asyl­be­hör­den prü­fen kön­nen, ob ein Schutz­su­chen­der tat­säch­lich homo­se­xu­ell ist. Ver­han­delt wer­den die Fäl­le drei­er Flücht­lin­ge, die in den Nie­der­lan­den ein Asyl­ge­such gestellt haben, weil ihnen auf­grund ihrer sexu­el­len Ori­en­tie­rung im Her­kunfts­land Ver­fol­gung dro­he. Die nie­der­län­di­schen Behör­den hat­ten ihre Anträ­ge abge­lehnt mit der Begrün­dung, sie hät­ten ihre Homo­se­xua­li­tät nicht glaub­wür­dig bewei­sen kön­nen. Die Ver­fah­ren zur Prü­fung von Anga­ben zur sexu­el­len Ori­en­tie­rung vari­ie­ren zwi­schen den EU-Mit­glied­staa­ten erheb­lich. Eine Ableh­nung auf­grund von Unglaub­wür­dig­keit kann für Betrof­fe­ne fata­le Fol­gen haben. Ent­wick­lun­gen zur Kri­mi­na­li­sie­rung von Homo­se­xua­li­tät wie bei­spiels­wei­se in Ugan­da zei­gen die Dring­lich­keit, gegen dis­kri­mi­nie­ren­de Prak­ti­ken bei der Prü­fung der sexu­el­len Ori­en­tie­rung von Asyl­su­chen­den vor­zu­ge­hen: Am 24. Febru­ar 2014 hat­te der Prä­si­dent Ugan­das, Yowe­ri Muse­ve­ni, ein repres­si­ves und äußerst umstrit­te­nes Anti-Homo­se­xu­el­len-Gesetz ver­ab­schie­det. Das Gesetz führt die Mög­lich­keit zu lebens­läng­li­chen Inhaf­tie­rung von Homo­se­xu­el­len ein und ver­pflich­tet Ugan­de­rIn­nen dazu, bei Ver­dacht auf Homo­se­xua­li­tät bei einer Per­son Bericht zu erstatten.

http://www.dw.de/eu-court-examines-if-gay-is-grounds-for-asylum/a‑17454674