01.11.2014

Newsletter Nov 2014

Die däni­sche Regie­rung kün­dig­te am Don­ners­tag, 7. Okto­ber 2014 an, dass Flücht­lin­ge nur ein Anrecht auf Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung haben sol­len, nach­dem ihre anfäng­li­che ein­jäh­ri­ge Auf­ent­halts­be­wil­li­gung erneu­ert wur­de. Dem däni­schen Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um zufol­ge gäbe es zwar Aus­nah­me­fäl­le, in denen ein Fami­li­en­nach­zug schnel­ler zu erfol­gen hät­te, um den inter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen Däne­marks nach­zu­kom­men. Jus­tiz­mi­nis­te­rin Karen Hæk­ke­r­up sag­te: “Der Zuzug einer gan­zen Fami­lie nach Däne­mark ist mit bedeu­ten­den Kon­se­quen­zen und Kos­ten ver­bun­den. Daher soll­te dies nur erfol­gen, wenn die Aus­sicht auf einen län­ger­fris­ti­gen Auf­ent­halt in Däne­mark besteht.“  Andre­as Kamm, Gene­ral­se­kre­tär des Däni­schen Flücht­lings­ra­tes und Vor­stands­vor­sit­zen­der von ECRE kri­ti­sier­te die Plä­ne der Regie­rung: „Wir soll­ten Fami­li­en zusam­men hal­ten, aber die Reform­vor­ha­ben der Regie­rung wer­den statt­des­sen zu Tren­nun­gen füh­ren.“ Ins­be­son­de­re im Fall von syri­schen Flücht­lin­gen sei dies aktu­ell die Gefahr. „Wir ris­kie­ren, dass Kin­der ums Leben kom­men, wäh­rend dar­auf gewar­tet wird, dass die 12-Monats­frist ver­streicht“, so äußer­te sich die Par­la­men­ta­rie­rin Johan­ne Schmidt-Nielsen.

Seit Beginn des Kon­flik­tes in Syri­en im März 2011 bis August 2014 haben rund 6.300 syri­sche Flücht­lin­ge Schutz in Däne­mark gesucht und nur 131.500 in allen 28 EU-Mit­glied­staa­ten. Allein das Nach­bar­land Liba­non mit rund 4 Mil­lio­nen Ein­woh­ne­rIn­nen hat über eine Mil­li­on syri­scher Flücht­lin­ge auf­ge­nom­men. Im Sep­tem­ber hat­te Däne­mark eine erneu­er­ba­re Auf­ent­halts­er­laub­nis für Kriegs­flücht­lin­ge eingeführt.

http://www.justitsministeriet.dk/nyt-og-presse/pressemeddelelser/2014/regeringen-vil-begr%C3%A6nse-familiesammenf%C3%B8ring-til-flygtninge

Kamm, Schmidt Niel­sen Zitat: http://www.information.dk/comment/930636