17.06.2022

Inter­na­tio­na­le Stu­die­ren­de aus der Ukrai­ne brau­chen siche­ren Auf­ent­halt und die Mög­lich­keit zur Fort­set­zung ihres Stu­di­ums in Deutsch­land. Eine gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung der Bun­des­wei­ten Arbeits­ge­mein­schaft PRO ASYL, des Bun­des­ver­bands aus­län­di­scher Stu­die­ren­der, des Bun­des­ver­bands der Evan­ge­li­schen Stu­die­ren­den­ge­mein­den, der Dia­ko­nie Hessen/ Abt. Flucht, Inter­kul­tu­rel­le Arbeit, Migra­ti­on, des Flücht­lings­rats Rhein­land-Pfalz, des Initia­tiv­aus­schuss für Migra­ti­ons­po­li­tik in Rhein­land-Pfalz und des World Uni­ver­si­ty Service. 

„Wir wol­len Leben ret­ten. Das hängt nicht vom Pass ab!“ Mit die­sen Wor­ten sprach sich Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser schon Anfang März 2022 dafür aus, auf Basis der EU-Richt­li­nie zum vor­über­ge­hen­den Schutz auch Ukrai­ne-Flücht­lin­ge ohne ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit in Deutsch­land aufzunehmen.

Mehr als 100 Tage nach Beginn des rus­si­schen Angriffs­krie­ges auf die Ukrai­ne war­ten cir­ca 3.000 von dort geflo­he­ne inter­na­tio­na­le Stu­die­ren­de wei­ter auf die Ein­lö­sung die­ses Ver­spre­chens. Statt­des­sen wer­den ihre Anträ­ge auf eine Auf­ent­halts­er­laub­nis abge­lehnt und sie wer­den zur zeit­na­hen Aus­rei­se in ihr Her­kunfts­land auf­ge­for­dert. Dies ist beson­ders gra­vie­rend für all die­je­ni­gen, die ihr Stu­di­um aus finan­zi­el­len oder ande­ren Grün­den nicht im jewei­li­gen Her­kunfts­land fort­set­zen kön­nen. Der Krieg in der Ukrai­ne hat ihre bis­he­ri­ge Lebens­pla­nung erschüt­tert, die erzwun­ge­ne Rück­kehr ohne Abschluss ihrer bis­her erbrach­ten Stu­di­en­leis­tun­gen wür­de sie end­gül­tig zerstören.

Die inter­na­tio­na­len Stu­die­ren­den in Kiew, Lwiw oder Sumy sind vor den glei­chen Bom­ben geflo­hen wie die Ukrainer*innen. Das Gebot der Gleich­be­hand­lung begrün­det ihren Anspruch auf einen siche­ren Auf­ent­halt und auf Per­spek­ti­ven zur Fort­set­zung ihres Stu­di­ums in Deutschland.

Wir begrü­ßen und unter­stüt­zen daher die Bemü­hun­gen u.a. der Län­der Ham­burg und Bre­men für eine umfas­sen­de bun­des­ein­heit­li­che Rege­lung für die Betrof­fe­nen. Sie läge glei­cher­ma­ßen im Inter­es­se der geflüch­te­ten Stu­die­ren­den und der wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen Deutsch­lands, das der­zeit inter­na­tio­nal hän­de­rin­gend um Fach­kräf­te und Stu­die­ren­de wirbt.

Wir appel­lie­ren des­halb erneut

an Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser: Gewäh­ren Sie inter­na­tio­na­len Stu­die­ren­den, die aus der Ukrai­ne flie­hen muss­ten, einen ver­gleich­ba­ren Schutz­sta­tus zu dem geflo­he­ner ukrai­ni­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger. Räu­men Sie ihnen die auf­ent­halts­recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ein, ihr Stu­di­um in Deutsch­land in Ruhe und Sicher­heit fort­set­zen zu können.

an Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger und die Kultusminister*innenkonferenz: För­dern Sie die Öff­nung bestehen­der sowie die Schaf­fung wei­te­rer Ange­bo­te der Hoch­schu­len, Stu­die­ren­den­wer­ke und Sti­pen­di­en­or­ga­ni­sa­tio­nen für aus der Ukrai­ne geflo­he­ne inter­na­tio­na­le Stu­die­ren­de. Unter­stüt­zen Sie die Arbeit von Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen der (betrof­fe­nen) Studierenden.

Unse­re Soli­da­ri­tät gilt auch den­je­ni­gen nicht-ukrai­ni­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen, die – ohne zu stu­die­ren – in der Ukrai­ne gelebt und gear­bei­tet haben und vor dem Krieg flie­hen muss­ten. Sie alle brau­chen umfas­sen­den Schutz in Deutschland.

Kon­takt:

Dr. Kam­biz Gha­wa­mi, World Uni­ver­si­ty Ser­vice (WUS) – Deut­sches Komi­tee e.V.
Tel.: 0611 / 44 66 48

Johan­nes Glem­bek, Bun­des­ver­band aus­län­di­scher Stu­die­ren­der (BAS)
Tel.: 0176/ 2345 2707

Gün­ter Burk­hardt, PRO ASYL
Tel.: 069/ 2423 1430 (Pres­se­stel­le)

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