08.05.2024

Ver­gan­ge­nes Wochen­en­de konn­te das Schnell­boot “Mal­du­sa” bei sei­nen ers­ten Ein­sät­zen im zen­tra­len Mit­tel­meer rund hun­dert Men­schen bei ihrer Ankunft auf Lam­pe­du­sa beglei­ten. Mit­hil­fe des Boo­tes sol­len Schutz­su­chen­de unter­stützt, mate­ri­el­le Erst­hil­fe geleis­tet und Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen doku­men­tiert wer­den. Es wird vom gleich­na­mi­gen zivil­ge­sell­schaft­li­chen Will­kom­mens-Netz­werk mit Stand­or­ten in Lam­pe­du­sa und Paler­mo betrie­ben. Das Pro­jekt wird von United4Rescue, PRO ASYL und med­ico inter­na­tio­nal unter­stützt.

Am Sams­tag, den 4. Mai 2024, fand die Besat­zung der „Mal­du­sa“ mit Hil­fe des Auf­klä­rungs­flug­zeugs „Coli­bri“ von Pilo­tes Volon­tai­res rund 50 See­mei­len süd­lich der ita­lie­ni­schen Insel Lam­pe­du­sa ein Boot mit 20 Men­schen, die in der Nacht zuvor aus Tune­si­en geflo­hen waren. “Wir haben sie zunächst auf ihrem Boot mit Schwimm­wes­ten aus­ge­stat­tet und auf ihrer Fahrt beglei­tet“, berich­tet Jas­mi­ne Lozel­li von der Mal­du­sa-Crew. “Bei Ein­bruch der Dun­kel­heit haben wir die Men­schen aus Sicher­heits­grün­den direkt an Bord der „Mal­du­sa“ genom­men. Spä­ter stie­gen sie auf ein Boot der ita­lie­ni­schen Küs­ten­wa­che um und kamen schließ­lich sicher in Lam­pe­du­sa an.”

Am Sonn­tag, den 5. Mai, half die „Mal­du­sa“ – wie­der­um mit Hil­fe der „Coli­bri“ – zwei wei­te­ren Boo­ten mit jeweils etwa vier­zig Per­so­nen, denen es gelun­gen war, Tune­si­en zu ver­las­sen. Die bei­den Boo­te trie­ben etwa 30 See­mei­len west­lich von Lam­pe­du­sa. Die Besat­zung der “Mal­du­sa” gab auch hier Schwimm­wes­ten aus, ver­teil­te Trink­was­ser und eskor­tier­te die Boo­te bis zum Ein­tref­fen der ita­lie­ni­schen Küstenwache.

“Wie die Erfah­rung der letz­ten Tage bereits gezeigt hat, ist es sinn­voll und not­wen­dig, ein wei­te­res zivi­les Schnell­boot in den Ein­satz zu brin­gen“, so Jas­mi­ne Lozel­li wei­ter. Nach­dem wochen­lang sehr schlech­tes Wet­ter herrsch­te und kei­ne Men­schen anka­men, haben am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de wie­der Hun­der­te von Men­schen nach einer gefähr­li­chen Über­fahrt die ita­lie­ni­sche Insel Lam­pe­du­sa erreicht.

Solan­ge siche­re Flucht­we­ge ver­schlos­sen sind, sind zivi­le Boo­te und Schif­fe für die Unter­stüt­zung und Ret­tung von Men­schen auf der Flucht uner­läss­lich. Unter­las­se­ne Hil­fe­leis­tung, rechts­wid­ri­ge Push- und Pull-Backs nach Liby­en und Tune­si­en oder die Inter­nie­rung von neu ankom­men­den Men­schen in geschlos­se­nen Lagern auf Lam­pe­du­sa und auf dem ita­lie­ni­schen Fest­land: Solan­ge Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen im zen­tra­len Mit­tel­meer zum All­tag gehö­ren, bleibt unmit­tel­ba­re Soli­da­ri­tät ver­bun­den mit kon­se­quen­ter Doku­men­ta­ti­on der Situa­ti­on an der Sei­te von Geflüch­te­ten und Migrant:innen not­wen­dig. Genau an die­ser Stel­le setzt das Pro­jekt Mal­du­sa an.

Infor­ma­tio­nen zu Maldusa

Mal­du­sa ist ein Will­kom­mens-Netz­werk, das auf See und an Land aktiv ist. Es unter­hält ein Sozia­les Zen­trum in der sizi­lia­ni­schen Stadt Paler­mo und eine Moni­to­ring Sta­ti­on auf Lam­pe­du­sa. Das neue Schnell­boot ist zur Unter­stüt­zung auf Lam­pe­du­sa sta­tio­niert. Das Pro­jekt Mal­du­sa wird von United4Rescue, PRO ASYL und med­ico inter­na­tio­nal unterstützt.

Fotos: https://flic.kr/s/aHBqjBpkG7

Pres­se­kon­tak­te

Mal­du­sa: Hagen Kopp, hagen@kein.org, 0172–4008990

med­ico inter­na­tio­nal: Kerem Scham­ber­ger, schamberger@medico.de, 0160–3355989

United4Rescue: Susan­ne Jaco­by, presse@united4rescue.org, 0151–50126724

PRO ASYL: presse@proasyl.de, 069–24231430

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