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Suche nach der Wahrheit um den Tod Reza Baratis
Ein Jahr nach dem Tod des 23-jährigen Reza Barati auf Manus Island am 17. Februar 2014 berichtet der Guardian, dass auch ein Jahr später noch keine Gerichtsverhandlung in Sicht ist. Barati war während eines dreitägigen teilweise gewaltsamen Aufstands gegen die Zustände im Immigration Detention Centre auf der Insel. Mehr als 70 Asylsuchende wurden damals zum Teil schwer verletzt. Im August 2014 wurden zwei Personen, die mutmaßlich für den Tod von Reza Barati verantwortlich sind, inhaftiert. Einer der beiden soll ein Angestellter der privaten Sicherheitsfirma G4S, der andere ein Angestellter der Heilsarmee sein. Die Inhaftierten wehrten sich gegen die schleppende Behandlung ihrer Verfahren und das Wissen darum, dass sie kaum eine Chance hätten, von der nicht zum australischen Territorium gehörenden Insel herunter zu kommen, hatte zu massiven Spannungen zwischen dem Personal und den Asylsuchenden geführt. Eine parlamentarische Untersuchung kam zum Ergebnis, die Gewalt sei klar vorhersehbar und abwendbar gewesen. Die australische Regierung sei letztendlich verantwortlich für den Zusammenbruch des Sicherheitssystems. Im Blog der australischen Zeitung New Matilda finden sich Hinweise auf die Firmen, die die outgesourcte Internierung im Auftrag Australiens betreiben. G4S ist inzwischen nicht mehr auf Manus Island tätig. Dafür macht es jetzt die vorher auf Nauru im selben Auftrag tätige Firma Transfield. Bereits im letzten Jahr hat das UN-Komitee gegen die Folter die Bedingungen in den Haftzentren auf Manus Island und Nauru als grausam, unmenschlich und unrechtmäßig kritisiert. Besonders heftig verurteilt wurde die Inhaftierung von Kindern. Australien könne nicht Nauru und Papua Neuguinea (für Manus Island) verantwortlich machen. Australien habe die effektive Kontrolle über die Haftanstalten.
https://newmatilda.com/2014/04/01/truth-about-reza-barati-must-be-told
https://newmatilda.com/2015/02/17/year-reza-baratis-death-over-1000-men-remain-manus